Donnerstag, 29. August 2013

Neuer Alltag






Neue Eindrücke prasseln gerade nur so auf uns herein – angefangen beim Erscheinungsbild der Stadt. Während der Siesta ist sie wie ausgestorben, doch am späten Abend drängen sich die Fußgänger auf den Gehwegen und die Straßen sind voll von Autos, Motorrädern, auf denen im Schnitt zwei bis drei, gerne aber auch einmal vier Personen sitzen, Bussen und Kutschen, die von Pferden oder Eseln gezogen werden und hier als Lastwagen oder Müllabfuhr dienen. In manchen Straßen stinkt es fürchterlich nach Abwässern. Blickt man nach oben, sieht man Werbetafeln und ein Wirrwarr aus scheinbar unendlich vielen Stromkabeln. Still ist es hier nie: Man hört brummende Motoren, quietschende Bremsen, Hupen, Baustellenlärm und Hundegebell. Santiago ist, wie die meisten Städte Argentiniens, schachbrettartig angelegt, also in „cuadras“, mehr oder weniger quadratische Häuserblocks, eingeteilt. Orientierung funktioniert hier deshalb anders als in Deutschland, eigentlich sollte es so ja übersichtlicher und einfacher sein, aber so ganz klappt es dann doch (noch) nicht. 

Seit zwei Tagen hat für uns ein neuer Alltag begonnen, wir wurden in die Schulen aufgeteilt, beziehungsweise durften uns die Schulen aussuchen. So werde ich in Santiago Apostol, einer „primaria“, also Grundschule, arbeiten. Als ich dort am Dienstag ankam, wurde ich gleich allen Kollegen und Kolleginnen vorgestellt, die Kinder haben mir neugierige Blicke zugeworfen und später unzählige Fragen gestellt: Wie ist es in Deutschland? Gefällt dir Santiago? Hast du Geschwister? Welchen Sport machst du gerne? Welche Musik gefällt dir? Bleibst du jetzt an unserer Schule? Kommst du morgen wieder?. Es ist sehr schön, was für ein großes Interesse uns hier entgegengebracht wird, wie herzlich die Menschen mit uns umgehen und wie viel Geduld sie mit uns haben, wenn wir Schwierigkeiten mit der Sprache haben. Noch beobachte ich vor allem, da ich wegen eher Sprachkenntnisse noch nicht unterrichten kann – das morgendliche Fahne-Hissen, den Ablauf der Unterrichtsstunden, die Pausen. Aber nächste Woche darf ich schon anfangen, einer Klasse ein bisschen Deutsch beizubringen.

Jetzt fängt unser Jahr also so richtig an, wir haben uns im wunderschönen Santiago gut eingelebt und sind sehr gespannt, was noch alles auf uns zukommt. 

Besitos de Argentina ! 

(1) so begann mein heutiger Tag
(2) auch die Währung ist eine ziemliche Umstellung für uns
(3) Mate trinken im Park an einem freien Nachmittag

Sonntag, 25. August 2013

Besichtigung der Schulen




(1) von links: Lisa, Julia, Kira, Silvia, Marie, Eva
(2) auf dem Weg aufs campo
(3) ein Dorf außerhalb von Santiago Capital

Samstag, 24. August 2013

Bienvenida santiagena

Wie kann man das Leben hier am Besten beschreiben? Ich würde sagen, gar nicht! Es ist unbeschreiblich, so vollkommen anders als man es aus Deutschland kennt aber auch irgendwie anders, als ich es mir vorgestellt habe. Es ist viel besser. Unsere erste Woche in Santiago ist schon vorbei, und die Geschwindigkeit mit der alles passiert und sich die Dinge hier entwickeln ist unglaublich. Ich habe das Gefühl schon ewig hier zu sein und fühle mich wie zu Hauses und auf der anderen Seite kommt es mir so vor, als wären wir erst gestern in Stuttgart am Flughafen gewesen. Verwirrend, ich weiß. Aber eigentlich ist es kaum verwunderlich, so viele neue Eindrücke prasseln auf uns nieder, so vielen neuen Gesichtern werden wir vorgestellt und so viele neue Landschaftbilder fliegen an uns vorbei.
Aber erst mal alles auf Anfang. Wir sind also am Montag Abend angekommen in Buenos Aires und die ersten Minuten auf argentinischem Boden waren schockierend. Es war so unvorstellbar kalt, das hätte ich niemals erwartet, auch wenn wir vorgewarnt waren. Es war schon dunkel und daher werde ich mich wahrscheinlich als erstes immer an die Kälte erinnern, wenn ich an Buenos Aires denken, und nicht sofort an die wunderschöne Stadt, die sich uns am nächsten Morgen präsentierte. Lebendig, impulsiv, schnell und vielleicht auch ein wenig unbeständig, genau so würde ich Buenos Aires beschreiben. An jeder Straßenecke hört man Tangomusik, manchmal sieht man sogar ein Paar, dass sich unglaublich agil zur Musik bewegt, alles ist ziemlich bunt, oder besser gesagt, la Boca ist ziemlich bunt und vor allem, die ganze Stadt ist bevölkert von Menschen, die in der Fußgängerzone stehen und "Cambio, Cambio" rufen. So viel also zu Buenos Aires, weiter ging es mit dem Colectivo nach Santiago del Estero, was etwa 1000 Kilometer nördlich von Buenos Aires liegt......
Der Empfang, der uns hier erwartet hat, war so herzlich und lieb. Das werde ich nie vergessen. Aber nicht nur beim Empfang waren die Menschen so herzlich, egal wo man hin geht, überall wird man mit einem liebevollen Küsschen auf die Wange begrüßt. Das ist eine Eigenschaft, die ich ganz besonders an den Santiagenern schätze, ihre Offenheit und Unkompliziertheit, auf andere zu zugehen und sie an ihrem Leben teilhaben zu lassen. Auch die Gastfreundschaft ist etwas, was die Menschen hier auszeichnet und eine perfekte Möglichkeit, die Menschen und deren Kultur besser kennen zu lernen. So wird es wohl niemand wundern, dass wir schon ein leckeres Asado genossen haben, mit köstlichen Medialunas verwöhnt wurden, quasi ständig Mate trinken und ab und zu auch mal ein Paar Empanadas essen. Und was soll ich sagen, es schmeckt alles sehr, sehr lecker. Natürlich sind wir nicht nur zum Essen da, am Montag werden wir erstmals mit arbeiten anfangen. Dazu haben wir in den letzten Tagen einige Schulen in der Umgebung besichtigt, um einen Überblick zu bekommen, wie sich die einzelnen Schulen auszeichnen und was sie von anderen Schulen unterscheidet. Da gibt es zum Beispiel eine Grundschule, die so klein ist, dass sogar die Rektorin alle Namen ihrer Schüler kennt oder eine Schule auf dem Land, die sich besonders um behinderte Kinder kümmert.

Das alles sind meine ersten Eindrücke und ich bin sicher, dass noch ganz viele folgen, die mich und die Chicas prägen werden. Ich kann jetzt schon ganz sicher sagen, dass das hier ein unvergessliches und tolles Jahr wird.
Saludos de Santiago y hasta pronto

Dienstag, 20. August 2013

Unser neues Umfeld







(1) el parque
(2) In ganz Santiago blühen zur Zeit, also im Winter, diese Bäume.
(3) el rio dulce - der süße Fluss
(4) und (5) Picknick auf santiagenisch: Mate!
(6) Umgebung von einer der Schulen, die wir heute Morgen angeschaut haben

Sonntag, 18. August 2013

Erste Tage in Santiago





Hier ein paar Bilder als erste Eindrücke aus unserer neuen Heimat.

(1) ein Blick über die Dächer Santiagos
(2) erstes "asado"
(3) Ibette und Eva
(4) las mamitas

Freitag, 16. August 2013

Buenos Aires und Ankunft in Santiago






Endlich angekommen! Nach einer langen Reise und drei wunderschönen Tagen in Buenos Aires, an denen wir einige Sehenswürdigkeiten der Stadt besichtigt haben, erste Eindrücke von Argentinien sammeln durften und unsere Vorgängerinnen kennengelernt haben, sind wir nun in unserem Casa Loca in Santiago del Estero. Wir wurden am Busbahnhof herzlich von unserer Chefin, Silvia Carreras, in Empfang genommen und die fünfte von uns Freiwilligen, Julia, hat uns bereits mit einem Frühstück erwartet. Noch bereitet die Sprache ein paar von uns das ein oder andere Problemchen, aber ich bin sicher, dass sich das in den nächsten Wochen und Monaten schnell verbessern wird. Heute Abend und in den nächsten Tagen haben wir Zeit, die Stadt zu erkunden und uns in unserem neuen Zuhause einzurichten.

(1) Sonnenaufgang während des Fluges
(2) Lisa und Eva auf dem Balkon eines Hotels in Buenos Aires
(3) Bienvenidas !
(4) Ja, wir haben uns hier schon eingerichtet ;)

Besitos y hasta pronto !

Marie mit Eva, Julia, Kira und Lisa

Freitag, 2. August 2013

Nur noch wenige Tage, dann geht es endlich los. Nach einer schier endlos scheinenden Vorbereitungszeit, unzähligen Seminaren, in denen alle Eventualtiäten besprochen wurden, startet an einem frühen Montagmorgen endlich unser Flugzeug.Doch bis dahin ist noch viel zu tun, die To-Do-Liste wird immer länger und wenn ich an das Kofferpacken denke...naja.
Und solangsam kommt auch ein wenig Nervosität und Vorfreude mit ins Spiel. Wie wird es sein, wenn wir ankommen? Werden wir dort glücklich sein? Wie wird es mit der Sprache klappen und wie wird es mit den anderen in der WG laufen? Werden wir unsere Heimat, unser gewohntes Umfeld, unsere Freunde und Famile, das leckere schwäbische Essen sehr vermissen oder werden die neuen Erfahrungen und Eindrücke in Santiago dies alles vergessen lassen? Das alles wird sich noch zeigen und obwohl hier und in meinem Kopf so viele Fragen stehen, auf die es bis jetzt noch keine Antwort gibt, überwiegt doch ganz klar die Vorfreude und ich freue mich unglaublich auf dieses Jahr, dass mich wahrscheinlich mehr verändern wird, als ich mir das jetzt im Moment noch vorstellen kann.
Wir freuen uns ueber viele argentinienbegeisterte Leser, Freunde,Verwandte, Unterstuetzer und alle, die dieses Jahr mit uns miterleben wollen:)
Bis gany bald aus Santiago